LF 10
Röntgen und Strahlenschutzmaßnahme vorbereiten
Teil 1
Wilhelm Conrad Röntgen - Er entdeckte 1895 die Röntgenstrahlen.
Aufbau Röntgengerät
Wie entstehen Röntgenstrahlen in der Röntgenröhre?
Zwischen den beiden Polen wird eine Hochspannung angelegt * 50-70 Kv
Durch einen gesonderten Stromkreis wird die Kathode (=Glühdraht) aufgeheizt *Elektronen sind negativ geladenen Teilchen
Dadurch treten Elektronen *aus der Kathode aus
Die Elektronen werden zur Anode beschleinigt und dort abgebremst
Die dabei frei werdende Energie verwandelt sich zu 99% im Wärme und zu 1% in Röntgenstrahlen
Der Schutzmantel aus Blei bewirkt, dass diese Röntgenstrahlen nur bei einer kleinen Offnung (=Austrittsfenster) aus der Röntgenrohle austreten. Röntgenstrahlen haben aber keine Wärmewirkung
Was passiert nach dem Strahlenaustrittsfenster?
Der Alumiiniumfilter absorbiert welche Röntgenstrahlen --> Hautoberflächendosis Langwellige Röntgenstrahlen sind welche, energiearme Röntgenstrahlen
Sie können den Körper kaum durchdringen, sind somit für ein Röntgenbild unbrauchbar, aber belasten den Körper.
Die Lochblende aus Blei begrenzt das Nutztstrahlenbündel / seitliche Ausdehnung der Röntgenstrahlen
Sie kann rund oder rechteckig sein.
So hält sie die bestrahlte Hautfläche klein und die Strahlenbelastung gering.
*Bestrahlte Hautfläche ist nicht größer als 6cm im Durchmesser.
Was ist der apparative Strahlenschutz?
Bestandteile im Gerät, die dafür sorgen, dass Röntgenstrahlen und damit ihre schädliche Wirkung eingeschränkt werden.
Dazu gehören:
der Schutzmantel aus Blei
Die Röntgenstrahlen können die Röntgenröhre nur am Strahlenaustrittsfenster verlassen
der Filter aus Aluminium
Die weiche Röntgenstrahlen wird herausgefiltert/absorbiert und die Hautoberfläche vor unnötiger Belastung geschützt --> Hautoberflächendosis wird herabgesetzt.
die hochblende aus Blei
Sie begrenzt das Nutzstrahlenbündel auf 6cm Durchmesser und verringert unnötige Strahlenbelastung
der Tubus = die Ansatzröhre
Der Tubus dient zur Einstellung, damit wichtig für gute Bilder (und weniger Wiederholungen)
Außerdem hält er Abstand zur Haut: 10-20cm --> Strahlenbelastung sinkt.
Warum reduziert ein langer Tubus die Strahlenintensität (Strahlenbelastung)?
Röntgenstrahlen breiten sich von der Strahlenquelle wie ein Lichtkegel aus
Das heißt, mit steigendem Abstand von der Strahlenqüelle wird auch die bestrahlte Fläche größer (ähnlich wie bei einer Taschenlampe)
Es gilt das Abstandsquadratgesetz :
Die bestrahlte Fläche nimmt mit dem Abstand zur Strahlenqüelle im Quadrat zu, die Intensität der Röntgenstrahlen nimmt mit dem Abstand im Quadrat ab.
Da man beim Röntgen immer nur die gleich große Filmfläche bestrahlt, wird also die Strahlenbelastung für den Patienten durch einen größeren Abstand von der Strahlenquelle (durch einen langen Tubus) deutlich kleiner.
Wie kann man Röntgenstrahlen verändern?
Die Instensität von Röntgenstrahlen beschreibt das Durchdringungsvermögen der Röntgenstrahlen. Diese Intensität kann verändert werden durch 3 Faktoren:
die Röntgenspannung in Kilovolt (KV)
Die elektrische Spannung zwischen der Kathode und der Anode kann man am Gerät einstellen - Dentalgeräte ca. 65 kV, OPG ca. 60-80 kV.
Je höher die Spannung zwischen der Anode und der Kathode, desto...
...schneller ist die Geschwindigkeit der Elektronen beim Flug zur Anode,
...höher ist die Aufprallgeschwindigkeit,
...energiereicher sind die Röntgenstrahlen (kürzere Wellenlänge),
...härter sind die Strahlen,
...größer ist das Durchdringungsvermögen,
...schädlicher ist die biologische Wirkung.
...die Belichtungszeit in Sekunden (s)
Die Einschaltdauer ist veränderbar. Dentalgeräte zwischen 0,2s und 0,5s und OPG ca. 15s
Je länger die Belichtungszeit,
...desto schwärzer ist der Film.
Bei der Belichtungszeit muss berücksichtigt werden:
die Filmenpfindlichkeit (je empfindlicher, desto geringer die Belichtungszeit)
die Oichte des durchstrahlten Objekts (je mehr Knochendicke umso mehr Belichtungszeit)
der Abstand Film / Fokus (je mehr Abstand um so mehr Belichtungszeit)
Welche Eigenschaften haben Röntgenstrahlen?
Röntgenstrahlen gehören zu den elektromagnetischen Wellen, so wie das sichtbare Licht auch.
Sie haben eine kleinere Wellenlänge als das sichtbare Licht.
Sie breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus (300.000 km/ sec)
Sie breiten sich gerade (geradlinig) aus.
Sie sind unsichtbar
Sie können feste Körper durchdringer die für das sichtbare Licht undurchlässig sind.
Die abgelenkten Strahlen, die sich in einer anderen Richtung weiterverbreiten bzw. an Gegenständen und Wänden entstehen, nennt man Streustrahlen Blei kann vor Streustrahlen schützen (Schürze).
Treffen sie auf fluoreszierende Stoffe, so lassen sie diese aufleuchten.
Sie belichter fotografische
Sie haben eine ionisierende Wirkung auf Moleküle in der Zelle, d.h. sie zerlegen Zellsubstanz in geladene Teilchen.
Sie hemmen das Zellwachstum und können Gewebe zerstören, das heißt, sie haben eine biologisch schäfigende Wirkung
Sie addieren sich im Laude des Lebens im Körper = Summationeffekt = Kumulation
Welche Zellen sind besonders strahlenempfindlich?
Alle Zellen, die sich oft teilen (= hohe Teilungsrate), sind:
Knochenmarkzellen
Fortpflanzungszellen (Eierstock, Samen)
Embryonal Zellen (Ungeborenes im Mutterleid)
schnell wachsende Tumorzellen
Schilddrüsenzellen beim Kind
Was ist ionisierende Strahlung?
Sie ist so energiereich, dass sie beim Durchdringen von Gewebe positive und negative geladene Teilchen (Lonen) bildet.
Welche Schäden durch Röntgenstrahlen gibt es?
Die Schädigungen von Körperzellen nennt man Somatische Wirkung
Die Veränderung / Schädigung des Erbgutes nennt man genetische Wirkung
Werden Embryonalzellen geschädigt, spricht man von einem teratogene Winkung
Deshalb hat der Strahlenschutz heute oberste Priorität!
Wie kann man die Strahlendosis für den Patienten beim Röntgenverringern?
Rechtfertigende Indikation, d.h. nur röntgen, wenn es der ZA anordnet.
Bleischürzen und Strahlenschutzschilde verwenden
Filme mit der höchsten Empfindlichkeit verwenden
Damit ist eine kürzere Belichtungszeit möglich
Verstärkerfolien einsetzen (im PSA)
hangtubus verwenden (Abstand)
Mit filmhalten eine gute Einstellung garantieren
Digitales Röntgen
Was ist ein Nutzstrahlenbündel?
Das sind alle Röntgenstrahlen, die am Ende des Tubus dort austreten und in weiterer Folge auf den Patienten tretten.
Was ist der Zentralstrahe?
Es ist eine gedachte Linie in der Mitte (im Zentrum) des Nutzstrahlenbündels. Er befindet sich in der Mitte des röhrenförmigen Tubusdurchmessers.
Was sind Streustrahlen?
Treffen Röntgenstrahlen z.B. auf eine Metall (Zahnkrone), werden die Strahlen in ihrer Richtung abgelenkt. Diese abgelenkten Strahlen, die sich in einer anderen Richtung weiterverbreiten, nennt man Streustrahlung. Blei kann vor Streustrahlen schützen.
Was ist ein Röntgenfilm aufgebaut?
Für intraorale Röntgenaufnahmen (= Film liegt im Mund) werden Zahnfilme verwendet.
3x4 cm groß (Stradardformat)
2x3 cm (für Einzelaufnahmen oder Kinder) und größere (für Aufbissaufnahmen). Der Film besteht aus mehreren Schichten: (7)
--> In der Mitte liegt der Schichtträger (Trägerschicht)
--> Auf ihm liegen rechts und links beidseits je eine Haftschicht,
--> eine lichtempfindliche Fotoschicht mit Silberbromidteilen in Gelatine
--> und eine Schutzschicht.
Wie ist ein Zahnfilm verpackt?
Der Film wurde zwischen schwarzes Papier gelegt, das schützt ihn vor Licht. Auf der Rückseite liegt eine Metallfolie (Blei), damit wird beim Röntgen Gewebe vor Strahlung geschützt, das sich hinter dem Film befindet. Außerdem kann so nur in geringem Maß Streustrahlung den Film von hinten belichten.
Damit man am entwickelten Film erkennt, was hinten und vorne ist, hat jeder Film eine kleine Delle. Die Delle = Erhebung zeigt nach vorne (zur Backe), die Hohseite nach hinten: Buckel zur Backe! Delle zur Quelle!
Film, schwarzes Papier und Metallfolie stecken in einer Folienverpackung