Implantation
Bei der Implantation handelt es um das Einbringen körpereigenen oder körperfremden Materials in den Körper. Zahnärztliche Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Knochen operativ eingebracht werden.
Indikationen für die Implantation
Implantatate können aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll sein:
Mit Implantaten lassen sich Einzelzahnlücken schließen, ohne dass Nachbarzähne beschliffen werden müssen.
Das zahnärztliche Implantat bzw. die künstliche Zahnwurzel kann zur Verankerung einer Krone oder Brücke dienen und damit einen festsittzenden Zahnersatz trotz deutlich reduziertem Restzahnbestand ermöglichen.
An Implantaten kann eine Teil- oder Vollprothese befestigt und damit deren Halt verbessert oder erst möglich werden.
Auch Gesichtsprothesen, so gennante Epithesen, werden heute vorwiegend implantatgetragen verankert. Ein künstliches Auge, eine Nase oder ein Ohr werden dann über Magnete an diesen im Gesichtsschädelknochen liegenden Implantaten zum Halten gebracht.
Implantate können zur Verankerung kieferorthopädischer Apparaturen genutzt werden.
Implantate
künstliche Zahnwurzeln
werden in den Knochen eingeschraubt oder eingeklopft
Ziel: Verbund Implantat - Knochen (Osseointegration)
Grundsätzlich unterscheiden sich die zahnärzlichen Implantate v.a. in ihrer Form, ihrem Material (z.B. Titan, Keramik) und der Art der Einheilung.
Stufenzylinder, Stufenschraube, Schraubenimplantat, Zylinderimplantat, Zylinderschraube, Apikalschraube, einteiliges Konusimplantat (von links nach rechts)
Unter chirurgischen Gesichtspunkten ist es wichtig, wie Implantate einheilen.
Einzeitige Implantate heilen transgingival (durch das Zahnsfleisch hindurch) ein. Sie sind nach der Operation in der Mundhähle sichtbar und müssen nicht operativ freigelegt werden (Abb.3)
Dagegen werden Implantate, die subgingival (unter dem Zahnfleisch gedeckt) einheilen, als zweizeitige Implantate bezeichnet. In einer ersten Operation wird das Implantat subgingival eingesetzt (Abb 4). Nachdem das Implantat ausreichend eingeheilt ist, wird es in einer zweiten Operation, der so genannten Zweitoperation, freigelegt.
Transginginale Einheilung von Implantaten
heilen durch das Zahnfleisch hindurch ein
müssen nicht freigelegt werden (einzeitige Implantate)
Subgingivale Einheilung von Implanteten
heilen unter der Gingiva, d.h. gedeckt, ein
Zweitoperation zur Freilegung erforderlich (zweizeitige Implantate)
Arbeitsschritte bei der Implantation von subgingivalen Implantaten
Anästhesie
Inzision
Bildung eines Mukoperiostlappens
Lokalisationshilfe mittels Bohrschablone
Ankörnen des Knochens am Implantationsort
Aufbereiten des Implantatbettes in aufsteigender Bohrergröße
ggt. Schneiden eindes Gewindes, v.a. im UK
Einbringen (Insertion) des Implantates
Verschluss des Implantates mit einer Deckschraube
Wundverschluss
Weiterer Ablauf bei subgingival eingeheilten Implantaten (Freilegung nach 3-6 Monaten)
Anästhesie
Inzision
Bildung eines Mukoperiostlappens
Entfernen der Abdeckschrauben
Aufbringen von Gingivaformern
Prothetische Versorgung nach Implantation
Aufbringen von Abdruckpfosten auf die Implantate
Abformung mit offenem Abformlöffel
Herstellung der Abutments durch das ZT-Labor
Aufschrauben oder Einzementieren der Abutments
Sofortimplantation
Implantation sofort nach Extraktion bzw. Verlust des natürlichen Zahnes
Sinuslift
Anheben des Kieferhöhlenbodens
Externer Sinuslift
Zugang von der Seite
Schaffen eines Knochenfensters
Einschlagen des Knochendeckels
Füllen des Hohlraumes mit Knochen
Interner Sinuslift
Kieferhöhlenschleimhaut wird mit dem Knochen nach oben gehämmert
Einbringen von Knochen in den Hohlraum
Komplikationen bei bzw. nach einer Implantation
Wundheilungsstörungen
Infekte
Implantatverlust
Verletzung benachbarter Strukturen wie Nervenverletzungen
schwierige prothesische Versorgung
Sequester
totes, vom Restknochen abgegrenztes Knochenareal
Sequestrotomie
operative Entfernung des Sequesters